Der Test soll ein möglichst umfassendes Bild der aktuellen Kompetenz im mathematischen Denken ergeben und vorhandene Stärken und Schwächen verstehbar machen. Vor allen Dingen die elementarsten Grundkenntnisse, auf denen alle weiteren mathematischen Bereiche aufbauen, sollen ermittelt werden: Was ist wirklich verstanden, was ist begriffslos auswendig gelernt, was wird formell gelöst, ohne dass ein Sinn darin gesehen wird, welche subjektiven Lösungsstrategien werden angewandt, wie schätzt das Kind selbst seine Schwierigkeiten ein?
Untersucht werden daher folgende Bereiche:
Basiskompetenzen:
- Stand der Durchgliederung der räumlichen Umwelt, Direktionalität,
- Beherrschung räumlicher Relationen/Symmetrien,
- Zählkompetenz, Koordinationsleistung dabei,
- Fähigkeit, die Anzahl von Dingen mit dem Zählergebnis zu identifizieren,
- Kompetenz, Mengen handelnd zu vermehren und zu vermindern,
- Beherrschung von Relationen wie „die Hälfte“ und „das Doppelte“,
- Fähigkeit, Mengen zu unterscheiden, zu vergleichen und die Differenz festzustellen.
Elementares Verständnis von Zahlen und Größen:
- Beherrschung der Zahlwortreihe vorwärts, rückwärts und mit beliebigem Beginn,
- Lesen und Schreiben ein- und zweistelliger Zahlen, Umgang mit der Inversion im deutschen Zahlwort,
- Größenvorstellung zu zweistelligen Zahlen,
- praktizierte Verfahren des Fingerrechnens, Vorgehensweise bei Zahlen, die größer als 10 sind,
- Umgang mit den Unzulänglichkeiten des Fingerrechnens, soweit vorhanden und soweit bemerkt,
- Unterscheidungsvermögen hinsichtlich Addition und Subtraktion,
- Kenntnis/Verwendung der mathematischen Symbolik.
Logik und sachrechnerische Kompetenz:
- Abstraktionsfähigkeit und Begriffsbildung innerhalb und außerhalb des mathematischen Bereichs,
- Verständnis mathematischer Sachverhalte in Alltagssituationen, Unterscheidung zwischen „Geld ausgeben/übrig haben“ etc.,
- Fähigkeit, gegebene Sachaufgaben durch bedeutungserfassendes Lesen und/oder durch akustische Aufnahme zu verstehen und in eigenen Worten wiederzugeben,
- Verständnis der Fragestellung bei Sachaufgaben, Unterscheidung inkommensurabler Einheiten,
- Zuordnung geeigneter/ungeeigneter Rechenoperationen, Begründung der getroffenen Zuordnung,
- Unterscheidung der Rechenoperationen gemäß mathematischer Logik, speziell der inversen Rechenarten Subtraktion und Division,
- Umgang mit Zeitangaben, Unterscheidung von Zeitpunkt und Zeitdauer,
- Größenvorstellungen zu Längen- und Gewichtsangaben.
Rechnerische Kompetenz:
- Grad der Automatisierung des Einsundeins und des Einmaleins,
- Umgang mit der fehlenden Verfügbarkeit von Zahlensätzen,
- Homogenität des Zahlbegriffs, Zerlegung in Zehner und Einer, Strategien zur Vermeidung von Zehnerübergängen,
- mechanisch-assoziative Methoden der Lösung im Kopfrechenbereich,
- Beherrschung der schriftlichen Rechenverfahren,
- Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Plausibilitätskontrolle,
- Umgang mit Ergebnissen, die als absurd eingeschätzt werden.
Allgemeine Kompetenzen, Arbeitsstil und Selbsteinschätzung:
- Verbale Ausdrucksfähigkeit hinsichtlich mathematischer oder anderer Sachverhalte,
- Fähigkeit, eine Lösung in mehreren Schritten zu planen und durchzuführen,
- Verbale Darstellung des eingeschlagenen Weges, Einhaltung der Reihenfolge,
- Blockaden bzw. überstürzendes Lösungsverhalten,
- Strategien zur Kontrolle der Ergebnisse, soweit dies möglich ist,
- Unterschiedlichkeit des Vorgehens bei Aufgaben, die als leicht, mittelschwer, zu schwer eingeschätzt werden,
- Selbsteinschätzung der Leistungen und Schwierigkeiten,
- Kompensationsstrategien zur Aufrechterhaltung der Selbstachtung,
- Vorlieben und Abneigungen bezüglich mathematischer Aufgaben und der anderen Schulfächer,
- Allgemeine Stellung zur Schule, zu den Lehrerinnen und Lehrern.
Diese grundlegenden Bereiche sind bei allen Betroffenen, gleich welcher Altersklasse, abzuklären. Bei älteren Kindern und Jugendlichen ist zusätzlich noch der Umgang mit dem fortgeschrittenen Schulstoff wie z.B. Bruchrechnen, Prozent- und Zinsrechnen zu untersuchen.