Mathematik ist neben Deutsch das wichtigste Fach. Jedes Kind muss rechnen können, um in der Schule weiterzukommen und eine angemessene berufliche Laufbahn einschlagen zu können. Denn die Beherrschung der Grundrechenarten gehört zum unverzichtbaren Fertigkeitsbestand eines jeden modernen Menschen – auch und erst recht im Zeitalter des Taschenrechners. Wer nicht rechnen kann, für den ist auch ein Taschenrechner völlig nutzlos: Er weiß ja nicht einmal, welche Rechenaufgabe er in das kleine Gerät eingeben muss, damit es ausrechnet, was er wissen will.
Anders als im Deutschunterricht, wo manch einer seine Rechtschreibschwäche z.B. durch kreative, lebhafte Beteiligung am Unterricht kompensieren kann, lässt sich beim Rechnen nichts „wettmachen“. Ein Kind kann rechnen oder kann eben nicht rechnen.
Mathematik ist ein streng systematisch aufgebautes Fach. Wer am Anfang nicht mitgekommen ist, für den ist es unmöglich, später bei „passender Gelegenheit“ wieder einzusteigen. Wie soll z.B. ein Kind, das die Addition nur unzureichend verstanden hat, die Multiplikation begreifen, die die Vereinfachung aufeinander folgender Additionen gleicher Summanden ist? Und wie die Subtraktion, die die Umkehrung der Addition ist, und dann noch die Division, die die Umkehrung der Multiplikation ist? In der Mathematik kann man sich Wissenslücken nicht leisten.
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