Da das Vorliegen einer Dyskalkulie sich nicht immer in durchgehend schlechten Noten äußert, kann die subjektive Stellung des Kindes zu dem Fach entscheidende Hinweise liefern. Daher ist es wichtig, dem Kind zuzuhören, solange es sich überhaupt noch traut, davon zu reden. Es ist ein Alarmsignal,
- wenn das Kind sich selbst der Dummheit und Unfähigkeit bezichtigt und resigniert;
- wenn in seiner Leistung nicht nachvollziehbare Unregelmäßigkeiten auftreten;
- wenn ein Kind über dem Fach Mathematik verzweifelt, auch wenn dies in keinem erkennbaren Zusammenhang zu seinen eher zufrieden stellenden Leistungen steht;
- wenn (scheinbar) einfache Erklärungen beständig auf Unverständnis stoßen und bei der Lehrerin bzw. den Eltern das Gefühl aufkommt, immer wieder das Gleiche zu sagen;
- wenn absurde Ergebnisse das Kind nicht stutzig machen und es sich unfähig oder nicht willens zeigt, die eigenen Ergebnisse zu überprüfen;
- wenn ein Kind behauptet, je nach dem, wie man es anstelle, könnten bei derselben Aufgabe die verschiedensten Ergebnisse herauskommen und richtig sein.
Dies alles sind Alarmzeichen, die ernst genommen werden müssen. Sie können ein Hinweis darauf sein, dass grundlegende Vorstellungen von den Notwendigkeiten quantitativer Verhältnisse nicht entwickelt sind, dass also das Scheitern am aktuellen Schulstoff Gründe hat, die weit zurückliegen. Im Zweifel sollte man sich Gewissheit verschaffen, damit gut gemeinte Hilfsmaßnahmen wie vermehrtes Üben, beständiges Wiederholen etc. nicht die Symptomatik womöglich noch verschlimmern.
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